"Wenn ich nicht singen werde... dann werde ich singen"
ein Gespräch mit Ania Volantzky - die Sängerin von Monastery

Monastery, ist das nur eine Haltestelle oder Haltestelle mit Zukunft ?

- Monastery ist für mich keine Haltestelle, das ist vielmehr meine Bestimmung...

Thrashmetal... Hat diese Musikgattung überhaupt eine Zukunft ? Wie sehen sie ihre Musik in der heutigen Welt ? Spielen Sie solche alte, gute Musik ?

- Ich verstehe, du fragst nach der kommerzielle Seite... Ich kann mich an die Zeiten erinnern, wo jede Gattung der Metalmusik immer in war. Alle hatten lange Haare. Das waren schöne Zeiten. Jetzt dominiert Deathmetal, nichts dass ich etwas dagegen habe, Death ist ganz einfach noch in der Mode (manche Kapellen beeindrucken mich). Sowohl die Kreatoren und Empfänger ihrer Ideen wissen ganz gut, dass sich auch die Mode ständig wiederholt (siehe „Glockenhosen“ oder Miniröcke! ha!ha!). Deshalb kann man hoffen, dass in etwa 2 Jahren Thrash wieder in wird. Ich bin der Meinung, dass das kein kommerzieller Boom wird (ich hoffe darauf), aber ich will sagen, dass das was heute populär ist, in einigen Jahren vorbeigeht und wird langweilig sein. Die Menschen werden dann etwas anderes hören wollen... etwas neues, frisches und gutes !

Du bist eine der Wenigen Thrashsängerinen in Polen. Wie fühlst du dich damit ?

- Weißt du? Ich werde dich nicht lügen. Also wie soll ich mich damit fühlen? Super!

Monastery das sind drei Männer und eine Frau von Charakter...

- Genau so ist es (ha!ha!). Jemand muss sie in Zügel halten! Wenn du mehr wissen möchtest, dann muss du schon die Herren fragen. Ich schreie nur hier!

Singst du schon lange ? Ich weiß, du haste ein langes Praktikum auf der Bühne.

- Nein, übertrage nicht. Schaue z.B. auf Rodowicz oder Ostrowska. Das sind Stars mit langem „Praktikum“. Das erste Material habe ich mit Monastery in 1996 aufgenommen. Ich habe aber für sie schon länger die Texte übersetzt. Mein Debüt war nicht als Sängerin, sondern mehr eine Sprecherin. Das war schon lange her (???!!! O, scheisse!)

Wie verhältst du dich auf der Bühne ? Hast du Lampenfieber oder geht alles einfach gut.

- Wenn ich auf der Bühne bin, kann ich nicht erwarten singen zu beginnen. Ich habe nur Angst in der Kritikerstadt... in unseren Świebodzin!

In der Musik schreist du, und wie bist du privat ?

- In richtigem Leben mag ich kein Lärm, kein Chaos. In meinem Leben herrscht Harmonie und Ordnung. Poland sagt, dass ich pedantische Psychopath bin. Ich bin gezwungen zu schreien, wenn Poland zu Hause eine große Unordnung macht. In diesem Fach ist er ein Meister. A-ha, ich schreie auch, wenn ich Orgasmus habe! Aaa! Aaa! Aaa!

Was bedeutet für dich das Singen ? Ist das eine Terapie für dich ?

- Ja, eigentlich schon. Wenn ich singe, fühle ich wie mein Körper eine große Menge der Energie an andere weiterleitet. Das freut mich. Wenn ich nicht singen werde... werde ich singen.

Thrash bedeutet für mich lange Haare, schwarze Lederhosen und Jacken usw. Bist du kein eigenständiges Mädchen, nicht wahr ?

- Wir weichen von den Stereotypen ab. Wir sind nicht so „lederlich“. Wir mögen mehr Baumwolle. Wir kleiden uns bequem. Wir sind aber unartig in anderen Sachen(!) Manchmal denke ich, dass wir ganz einfach lustig sind. Wir sind eher humorvoll und deshalb sind wir nicht so ernst. Wir bemühen uns nicht so pompös zu sein. Sicherlich sind wir keine Satanisten, oder etwas anderes. Wir haben ganz einfach Spaß.

Dein Bühnen-Image erfordert Mut. Bist du eigentlich so ?

- Klar, ich habe meine Mut geerbt (ha!ha!). Ich muss aber sagen, dass meine Jungs für meine neue Silikonbrüste sammeln !

Na in jeder sogar verrückter Frau steckt ein einfaches Weib...

- Ich weiß nicht worüber du fragst. Mein Psychoanalitiker sagt, dass ich überhaupt nicht verrückt bin (ha!ha!). Wenn es aber um das weibliche geht... soll ich dir DAS zeigen?! ha!ha!

Sprechen wir über die Band. Wann und wo ist die Gruppe entstanden ?

- Unsere Band ist in Świebodzin am Anfang 90-er Jahren entstanden, also während des Booms von Metalmusik. Innerhalb einigen Jahren war es viel los, Platten, Konzerte. Im 1997 ist etwas ruhig geworden und ungefähr drei Jahre hatten wir Pause. Aber endlich sind wir wieder da!!! Stark und bereit für alles.

Was bedeutet die Name der Band ?

- Die Gruppe könnte doch einen Namen wie "der Stuhl", "die Gabel" oder "die Geschlinge" tragen aber besser klingt "Monastery". Ein Scherz. Der Name ist ein Ergebnis der Faszination von dem Mittelalter. Der Name kann in Verbindung mit den Kloster verbindet werden. Auf jeder Platte kann man einen geheimnisvollen Mönch sehen oder etwas ähnliches. Ich habe auch gehört, dass der Gründer der Band ein Buch (Thriller) unter dem Titel "Mönch" gelesen hat. Das Buch hat ihm so aufgeregt, dass er nicht schlafen könnte. Außerdem das Wort "Monastery" oder "Monastyr" bedeutet ein Kloster, ein Orden aber der männliche Orden. Da frage ich mich, was ich hier mache, in einem Männerkloster!

Was für Zukunftspläne hast du ? Neue Platte vielleicht? Worüber ?

- Wir haben schon das Demo mit einigen neuen Stücken (Version mit 4 oder 5 Songs). Die neue Platte wird neun oder zehn Lieder beinhalten. Jetzt sprechen wir mit unseren eventuellen Herausgebern. Das wird wahrscheinlich eine ausländische Plattenfirma sein, weil die Heimatfirmen wahrscheinlich uns nicht verstehen, du weißt schon, hauptsächlich singe ich auf Englisch oder Schottisch (Achtung! Leute: lernt die Fremdsprachen!!!). Die neue Platte wird typisch für uns, typisch für Monastery sein. Sehr dynamisch, scharf, mit sehr schnellem Tempowechsel und melodisch (siehe Barock). Unsere Texte bestätigen die Fakten, manchmal sprechen wir über uns, aber wir geben den Leuten keine Lösungen, wir lassen den Zuhörern die Wahl.

Was bedeuten für dich deine Fans ? Denkst du, dass sie eure Musik richtig verstehen ?

- Die Fans... ich weiß selbst nicht, manche verstehen bestimmt worüber ich ‘belle’. Einige möchten ganz einfach gute Musik hören, andere nur etwas trinken und ihren Spaß haben. Es gibt wenige, die uns unterstützen, ihre Zeit für uns widmen und an uns glauben. Aber es gibt auch Menschen, die uns ganz einfach lieben!!! (ha!ha!) Die Gegenwart lässt die Menschen zu Hause bleiben. Man sagt so viel über die Wichtigkeit der Familie wenn es aber dazu kommt dann hocken alle vor dem Fernseher und sehen blöde Serien. Und die Menschen sind arm, haben kein Geld für die Konzertkarten (obwohl diese nicht so teuer sind). Entweder kauft man die Karte oder etwas zu trinken. Man muss sich also zwischen zwei Seiten entscheiden. Endlich, Musik ist nicht so wichtig für den Leuten als Flüssigkeiten!

zurueck